Premiere Osnabrück

Premiere der DVD mit Bernd Nebeling (von links), Christoph Niemöller und David Rönker (beide Medienhaus Neue OZ). Foto: Elvira Parton

Historische Filmpremiere:

„Osnabrück 1928 - 1955“

Ein Aufruf der Neuen OZ hat viele Leser zum Stöbern gebracht: Sie brachten private Filmaufnahmen in die Geschäftsstellen des Medienhauses und ließen sich als Zeitzeugen interviewen. Das Ergebnis ist ein Film auf DVD, in dem Osnabrück die Hauptrolle spielt. Produziert hat ihn die Firma „art & weise“ aus Marburg. Die Teilnehmer feierten jetzt die erste Premiere, der im Januar eine weitere folgen wird: Dann erscheint der zweite Teil des Films über Osnabrück.

Die Idee für das Projekt lässt sich so zusammenfassen: Was sonst vielleicht auf Dachböden und in Kellern verstaubt oder in hinteren Ecken von Schränken vergessen oder eines Tages sogar verloren gegangen wäre, sind vielleicht Schätze, die ans Licht der Öffentlichkeit gehören – „als Teil unserer Geschichte“, wie es Christoph Niemöller, Geschäftsführer des Medienhauses Neue OZ, bei der Premiere sagte.

Als die Filmproduzenten aus Marburg die vielen Osnabrücker Aufnahmen gesichtet hatten, luden sie Zeitzeugen ins Rathaus ein. Dort wurde die kleine Ratskammer zum Filmstudio. Und dann zeigte sich: Für einen einzigen Film war das alles zu viel. So entstand zunächst der erste Teil, der viele Facetten des Lebens in Osnabrück von 1928 bis 1955 zeigt – in etwa 90 Minuten.

Er beginnt mit beschwingt wirkenden Bildern aus den „Goldenen Zwanzigern“ mit der typischen Mode. Aus dem Off berichten Zeitzeugen aus einer Zeit, in der Autos noch keine große Rolle spielten. Statt der Abgase gab es andere Hinterlassenschaften: „Spatzen gingen an die Pferdeäpfel.“

Zeitzeugen berichten von vielen Bürgerhäusern und engen Straßen. „Das war so viel anders – das kann man gar nicht beschreiben.“ Und doch ist vieles auch geblieben oder leicht wiederzuerkennen. Manche Stadtansicht erscheint ähnlich wie heute – nur eben mit Oldtimern, die heute sehr wertvoll wären.

Wie sehr sich die Arbeitswelt geändert hat, zeigen viele Szenen aus der Eisengießerei Weymann: die Arbeit am Zeichenbrett, an der Schreibmaschine und vor allem in der Werkhalle. Dampfmaschinen erzeugten den firmeneigenen Strom. Im Laufe der 1930er-Jahre überschatteten Fahnen mit Hakenkreuzen das Stadtleben.

Wie es in einer Pause der Firma Glas Deppen zuging, zeigt eine Szene mit Arbeitern, die mit großem Appetit ihre Brote essen und sich dampfenden Kaffee oder Tee aus der Thermoskanne einschenkten.

Im Zweiten Weltkrieg zerstörten Bomben einen großen Teil der Stadt. Bilder zeigen Häuser in Trümmern, aus dem Off erinnern sich Zeitzeugen. Der Film dokumentiert den Wiederaufbau der Textilfabrik Hammersen nach dem Krieg. Boxlegende Max Schmeling war als Ringrichter zu Gast in Osnabrück.

Viele Szenen zeigen die Arbeit und die Familie des Domorganisten Conrad Bäumer in den 1950er-Jahren – an der Orgel, auf dem Weg entlang des Carolinums und am Küchentisch mit zehn Kindern.

Die DVD über Osnabrück (Teil 1 – 1928 bis 1955) ist in allen Geschäftsstellen des Medienhauses Neue OZ für 19,90 Euro erhältlich.

Quelle: Neue OZ

Zum Artikel in der NOZ

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Es ist ein sehr ehrgeiziges Unterfangen, die Geschichte Rheinhessens in bewegten Bildern und durch Zeitzeugenberichte erlebbar zu machen

Christian Matz
Verlagsgruppe Rhein Main GmbH & Co. KG